definierte Umsicht – Tor 33

Kanal 7-31 = FührungEs ist grad wieder mal Thema – und ich möchte vorweg auf die bisherigen Beiträge dazu hinweisen:

Doch nun zum konkreten „Fall“ – vorerst meine Erkenntnis daraus – ich habe noch immer die Tendenz, Menschen, die ich mag, zu beschützen vor Dingen, die ich glaube, dass sie in meinem Einflussbereich liegen.

Wenn ich diese Person nicht mehr mag, ist es mir aber auch egal, wie es ihr/ihm geht – wenn mein „Zyklus“ abgeschlossen ist, den ich zu lernen hatte, dann zählt auch die Thematik rund um diese Person als „abgeschlossen und erledigt“.

Gestern war ich bei einem jahrzehntelangen Bekannten, den ich fallweise besuche – und den ich zur Kategorie jener zählen möchte, die ich in irgend einer Form mag. Nein, ich liebe ihn nicht heiß und innig und könnte mir auch nichts mit ihm vorstellen, was in Richtung einer Beziehung ginge – aber ich mag ihn – auf meine Art.

Ok – er ist krank, er hat eine Katze, die sein ein und alles ist – ich hab wieder Fotos gemacht und sie in facebook gepostet – auf einmal kam eine echt tiefe und niveaulose Meldung eines meiner Seminarteilnehmer aus der laufenden AMS-Maßnahme.

Ich hab die Meldung gelöscht und war davon ausgegangen, dass ers kapieren könnte, dass dieser Kommentar nicht angebracht sei. Eine Stunde später stand der gleiche Kommentar in abgewandelter Form wieder dort – und ich löschte ihn wieder.

Dann überlegte ich, wie ich weiter vorgehen sollte. Die spontane Bauchidee war – als Freund löschen und auch gleich blockieren – der Verstand meinte dann – „aber du siehst ihn noch eine Woche täglich in der Maßnahme, also solltest das lieber „auf friedlichem Wege“ lösen“.

Ich hatte also eine nette private Nachricht gesandt, in der ich ihm bat, von derartigen Meldungen Abstand zu nehmen – weil die betroffene Person eben krank ist – und das Tier der persönliche Lebensmittelpunkt – und für den Betroffenen ähnlich wichtig wie für den Kommentierenden dessen Kinder.

Und dass es aufgrund eben dieser speziellen Krankheit das Lesen einer derartigen Meldung auch eine Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes des Katzenbesitzers bewirken könnte.

Also ich hatte mit vielen Antworten und/oder ReAktionen gerechnet, allerdings nicht damit, dass er meinte, dass die Erde ja auch eine Scheibe sei und mir vorwarf, dass der Vergleich von Kindern mit Tieren dann doch derb, sehr derb sei.

Jetzt saß ich da und überlegte, wie es möglich ist, dass jemand derart verbohrt und absolut unempathisch ist, dass er diese Bitte einfach ignorieren, ja sogar lächerlich machen, muss. Es war für mich echt ein Schock, der letztendlich dazu führte, dass mein Bauchgefühl seinen Willen bekam.

Und wieder einmal tat ich das, was ich damals schon mal beschrieben hatte:

Wohlgemerkt – unbewusste Sonne, was so viel heißt, wie, dass das auch das ist, was ich ausstrahle – ich war immer pflegeleicht – habe nie aufgemuckt oder stundenlang diskutiert – ich habe funktioniert – immer geschaut, dass immer genug da war, um zu überleben – meist allerdings für andere – unbewusst.

Ich sollte vielleicht auch noch erwähnen, die Person, welche eben diese unqualifizierten und niveaulosen Kommentare abgegeben hatte, kannte mich schon zu einer Zeit, in der ich das auch noch exzessive auslebte – das „Nett-Sein“, d.h. er kann – in seiner offensichtlich eingeschränkten Wahrnehmung – gar nicht davon ausgehen, dass ich mir nicht mehr alles gefallen lasse – und mir nicht mehr von jedem x-beliebigen dahergelaufenen präpotenten MachoA……L…. aufn Kopf k…..en lasse.

Wo liegt jetzt also das Problem an meiner doch noch vorhandenen und automatisch ausgelebten Umsicht?

Ich bin seit etwas mehr als einem Monat wieder Trainerin im AMS-Kontext und wir haben ziemlich strenge Bewertungsmaßstäbe. Und genau dieser Kurs, in dem besagter Kommentierer sitzt endet nächste Woche, d.h. es geht die direkte Bewertung der Teilnehmer an das beauftragende Institut.

Heißt im schlimmsten Fall – der Typ schmeißt mir meine Bewertung – und die Firma ent.sorgt mich – das hatte ich mir vorher überlegt, bevor ich ihn aus meiner Freundesliste geschmissen und blockiert habe – weil – eins ist mir seit gestern absolut klar:

Mir sind Menschen, die sich wie solche verhalten, noch immer wichtiger als irgendein Job, bei dem ich mich mit Individuen herumraufen muss, die manchmal in meiner Auslegung des Begriffes das Prädikat „Mensch“ nicht wirklich verdienen.

Und mir ist auch das Wohlbefinden von Menschen, bei denen es sich auszahlt, mich dafür einzusetzen, weit wichtiger als die Befindlichkeit irgendeines unreflektierten und seit fast einem Jahrzehnt dahinvegetierenden Störfaktors.

Ich bin ein friedliebender Mensch, aber wenn ich jemanden als Glucke unter meine Fittiche nehme, dann verteidige ich dessen Seelenheil – soweit es in meiner Macht steht – und wenns sein muss, mit aller Kraft der mir innewohnenden Löwin 😉

Wobei mir jetzt grad beim Schreiben auffällt, dass es auch in der zweiten Gruppe ähnlich läuft – auch dort gibt es einen unreflektierten und macht besessenen Störfaktor – der mir mehr oder weniger egal war – bis zu dem Zeitpunkt, wo eine neue „Schutzbefohlene“ dazu kam, die genau mit seiner Art ein Problem hat – seitdem betrachte ich es als meine Aufgabe, etwas dagegen zu unternehmen, dass er nie wieder allzu „tief“ wird.

Interessante Erkenntnisse am frühen Morgen – eigentlich bin ich von Natur aus friedvoll – aber wenn ich jemanden unter meine schützenden Flügel nehme (was allerdings auch immer weniger werden) – dann kämpfe ich gegenüber absoluten Störfaktoren wie eine Löwin, damit es ihnen trotzdem gut geht.

Schon klar, ich könnte das überhaupt einstellen – jemanden unter meinen persönlichen Schutz zu stellen – aber jetzt bin ich mal froh, überhaupt einen ersten LösungsAnsatz gefunden zu haben – das wird dann der nächste Schritt werden.

Wobeis schwierig werden könnte – Umsicht in der unbewussten Sonne – als meine Ausstrahlung, die ja geradezu dazu auffordert, sich unter meine Flügelchen zu kuscheln – und wo ja jetzt meine Tätigkeit als Trainerin und Coach im AMS-Kontext wieder mal förmlich maßgeschneidert ist, dass sich immer wieder willige „Opfer“ finden, die sich gerne beschützen lassen würden.

Wobei ich mein Rettersyndrom ja eh schon großteils ent.sorgt habe – aber manchmal sehe sogar ich noch einen Hoffnungsschimmer, bei einigen Wenigen doch etwas zu bewirken, was für deren zukünftiges Leben möglicherweise nochmals neuen Schwung geben könnte.

Wird sicher noch ne gscheite Herausforderung 😉


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